So, ich bin am Freitagabend gesund und munter von meiner Stufenfahrt zurückgekehrt. Leider gings nicht jedem so, eine Freundin von mir hatte so eine schlimme Blasenentzündung, dass sie am Dienstagabend ins Krankenhaus musste. An dieser Stelle drücke ich sie nochmal ganz fest und hoffe, dass sie nächste Woche wieder fit ist!
Aber jetzt fange ich einfach mal an zu erzählen. Es ging nach Fürstenberg, etwa 100 Kilometer nördlich von Berlin, in das Frauen-KZ Ravensbrück. Gewohnt haben wir in kleinen Häuschen, die zurechtgemacht sind wie kleine WG's. Dort haben früher auch die Aufseherinnen gelebt. Natürlich war ich da ziemlich skeptisch und nach wie vor finde ich es seltsam dort zu wohnen, irgendwie ist es geschmacklos. Aber es war nicht so schlimm wie gedacht, ehrlich, man konnte dort gut leben.
Den ganzen Montag über saßen wir eigentlich im Bus und den Rest des Tages durften wir noch das Gelände etwas erkunden, inklusive dem See, der sich dort erstreckte. Es war eigentlich sehr schön, sah richtig friedlich und idyllisch aus. Und dann im krassen Gegensatz dazu die hohen Mauern, wohinter sich das KZ verbarg. Vielleicht war es durch diesen makaberen Gegensatz auch so unheimlich. Der See wird auch "See der Tränen" genannt und man geht davon aus, dass dort früher die Asche der verbrannten Leute hineingeschüttet wurde. Bewiesen ist es aber nicht.
Dienstag begann dann unsere Projektarbeit. Wir wurden nochmal durch das KZ geführt und uns wurden Geschichten einiger Gefangener erzählt, die das alles überlebt haben.
Es gab drei Projektgruppen. Eine Filmgruppe, eine Gruppe, die sich mit den Tätern bzw. Täterinnen auseinandergesetzt hat und eine Gruppe die sich die verschiedenen Gedenkräume der Länder vorgenommen hat. Ich war sozusagen in einer Extragruppe und habe mich mit 2 Freundinnen mit Helmuth James Graf von Moltke beschäftigt. Ich muss sagen, dass es wirklich sehr interessant war mehr über diesen Mann herauszufinden und seine Geschichte hat mich sehr bewegt. Vielleicht verfasse ich mal einen kleinen eigenen Post zu ihm und zu dem, was er getan hat.
Die Gedenkräume hatten es ziemlich in sich. Sie befinden sich im "Bunker", dem Gefängnis auf dem KZ Gelände. Einige Zellen sind auch auch so hergerichtet, wie sie damals waren. Das war anschaulich, aber bedrückend. Die Gedenkräume selbst sind nach Ländern unterteilt, das heißt man geht quasi in die Zellen und findet dort einen Raum, der anschaulich zu einem Land gestaltet wurde. Jeder Raum ist anders und erzählt andere Geschichten. Ich könnte an dieser Stelle die ein oder andere Geschichte erzählen, aber das ist mir für diesen Blog eigentlich ein zu schweres Thema. Schwer im Sinne von schwer zu verarbeiten, es nimmt einen doch sehr mit.
Die Projektarbeit ging bis Mittwoch Nachmittag. Danach ging es auf zum Kanu fahren auf der Havel. Das war einfach nur total lustig, besonders weil ein paar Jungs meinten unbedingt schwimmen zu gehen. Im Wasser wars vielleicht noch okay, aber danach haben sie sich wirklich den Hintern abgefroren :D
Donnerstag ging es für einen Tag nach Berlin, yeah! Das erste mal in der Hauptstadt, endlich.
Zuerst waren wir aber noch in einem alten Stasi Gefängnis und wurden von einem ehemaligen Häftling umhergeführt. Und der hat Geschichten erzählt... Das war richtig heftig. Hab mir hinterher auch noch seine Bücher gekauft, sogar handsigniert. Dazu werde ich aber auch nochmal einen gesonderten Post verfassen.
Nach kurzem Sightseeing (das Brandenburger Tor muss man mal gesehen haben, wenn man schon in Berlin ist) hatten wir dann etwa 3 Stunden Zeit um durch Berlin zu schlendern. Wir wollten zu einer ganz bestimmten Straße, aber irgendwie hat es ewig gedauert bis wir endlich dort waren. Als wir es endlich geschafft hatten sind wir an einem Piercingladen vorbeigekommen, wo es echt schöne Sachen gab. Und, ja, als wir dann dort waren haben zwei Freundinnen und ich uns ein Piercing machen lassen. Das hat dann so lange gedauert, dass wir danach auch schon wieder zurück mussten. Aber gelohnt hat es sich trotzdem auf jeden Fall!
Freitag ging es dann morgens auf den Weg nach Hause und wir haben im Bus etwa 6 Stunden land Phase 10 gespielt. Das war auch ein Erlebnis xD
Naja, ich muss mich jetzt gleich schon wieder auf den Weg ins Internat machen. Meine Geschichtshausaufgaben warten leider auch noch auf mich...
Ich wünsche euch noch eine wunderschöne Woche, bis Freitag ♥
1 Kommentar:
Das klingt wahnsinnig spannend - ich freu mich schon auf die detaillierten Berichte! :)
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